Das Wort Chiropraktik kommt aus dem Griechischen und bedeutet „mit der Hand behandeln“. Es handelt sich dabei um eine rein manuelle und wissenschaftlich fundierte Methode zur Behandlung von Funktionsstörungen der Wirbelsäule und des übrigen Bewegungsapparates.

Blockaden in der Wirbelsäule werden „Subluxationskomplexe“ genannt und beeinflussen durch eine mangelnde Beweglichkeit der Wirbel zueinander das Nervensystem und in der Folge den gesamten Organismus. Solche Subluxationskomplexe können sich als akute, plötzlich auftretende Symptome äußern oder auch lange Zeit scheinbar durch den Körper kompensiert werden und dadurch zu schleichenden, chronischen Problemen führen.

Durch die chiropraktische Behandlung werden Subluxationskomplexe gefunden und korrigiert. Nach einer gründlichen Untersuchung werden sie mit einem schnellen, spezifischen Impuls gelöst. Dies wird als „Adjustment“ bezeichnet. Ziel ist es, die Blockade zu lösen, die Beweglichkeit der Wirbelgelenke wieder herzustellen und in der Folge die Muskelspannung zu reduzieren und die Nervenstörung zu beseitigen.

Ursachen von Subluxationskomplexen können sehr unterschiedlich sein und es ist nicht immer eine eindeutige Ursache für vorliegende Befunde zu definieren. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel ein akutes Trauma, Transport, Haltungsprobleme des Reiters oder ein schlecht passender Sattel. Jedoch können auch Schonhaltungen in Folge von Erkrankungen, wie zum Beispiel Arthrosen, Rehe, Gelenksentzündungen oder Sehnenentzündungen zu Blockaden führen, da jeweils andere Körperteile vermehrt beansprucht werden. Diese bleiben häufig noch nach Abklingen der ursächlichen Erkrankung bestehen und bedürfen oft einer Behandlung.

Die Chiropraktik zielt nicht darauf ab, die konventionelle Tiermedizin zu ersetzen, sondern versteht sich als sinnvolle Ergänzung.

Im Falle einer akuten Lahmheit oder Schmerzen durch Knochenbrüche, akute Entzündungsprozesse, Abszesse, Bandscheibenvorfälle, Sehnenschäden oder ähnlichem ist eine Behandlung durch Ihren Haustierarzt nicht zu ersetzen. Nach einer tierärztlichen Diagnose unterstütze ich Ihr Tier und Sie aber sehr gerne bei der Rehabilitation und Regeneration.

Da „Chiropraktiker“ in Deutschland kein geschützter Begriff ist, dürfte sich jeder Laie so nennen und Tiere behandeln.
Als Tierarzt mit einer speziellen Zusatzausbildung ist man in der Lage sichere chiropraktische Behandlungen durchzuführen. Zusätzlich kann man durch das medizinische Hintergrundwissen differenzieren, wann eine chiropraktische Behandlung sinnvoll ist und wann Sie ggf. Ihren Haustierarzt aufgrund einer Grunderkrankung hinzuziehen sollten.

Wann ist eine chiropraktische Behandlung sinnvoll?

Jedes Tier profitiert von einer prophylaktischen Behandlung. So wie regelmäßig die Zähne kontrolliert werden, ist auch eine Überprüfung der Wirbelsäule sinnvoll, lange bevor sich krankhafte Zustände bemerkbar machen. Sowohl bei Hunden als auch bei Pferden sind Vorsorge-Behandlungen etwa 2/Jahr zu empfehlen. Bei chronischen Erkrankungen sind in der Regel kürzere Behandlungsabstände zu empfehlen, die sich individuell nach Ihrem Tier und seiner Erkrankung richten.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten für die chiropraktische Behandlung:

  • prophylaktische Behandlung zur Erhaltung der Gesundheit und Beweglichkeit
  • Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Tieres als Partner im Sport
  • Erhaltung der Beweglichkeit im Alter
  • Unterstützung der Rehabilitation nach einer Erkrankung

Allgemeine Indikationen für eine Behandlung:

  • Akute Probleme wie Verspannungen oder Steifheit
  • Chronische Beschwerden des Halte- oder Bewegungsapparates
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Verhaltensänderung
  • Unlust an Bewegung
  • Asymmetrische Ausbildung der Muskulatur
  • Stolpern/ Koordinationsschwierigkeiten
  • Rückenschmerzen
  • unklare Lahmheiten

Mögliche Symptome beim Pferd:

  • Rittigkeitsprobleme, z.B. Verwerfen, Schwierigkeiten mit Stellung, Biegung oder Versammlung
  • Taktfehler, Unreinheit der Gänge
  • Reiter wird schief hingesetzt
  • Kreuzgalopp
  • Mangelnde Bewegungsfreude und Losgelassenheit
  • Fester Rücken

Mögliche Symptome beim Hund:

  • Kot- oder Harninkontinenz
  • Schleifen der Hinterhand
  • Bewegungsunlust
  • Leckgranulome („Hot spots“)
  • Unwillen beim Treppensteigen oder Springen
  • Unklare Lahmheiten
  • Schmerzen beim Hochheben